Zugübung Zug 3

Kallenhardt. Schillerndes Blaulicht, laut tönende Sirenen und ein Großaufgebot der Feuerwehr im Kallenhardter Ortskern, drei Löschfahrzeuge und eine Drehleiter sind im Einsatz. Aus dem Obergeschoss vom Romantik Hotel Knippschild strömen dichte Rauchwolken, ein PKW ist gegen die Hauswand gerast, im Fahrzeug befinden sich schwer verletzte Personen, ein Passant wurde unter dem Auto eingeklemmt.  Doch glücklicherweise handelte es sich bei diesem Szenario am frühen Samstagnachmittag nicht um den Ernstfall, sondern um eine Inszenierung: Die Dorfbewohner und Mitarbeiter des Hotels sind eingeweiht und der Qualm wurde mithilfe einer Nebelmaschine erzeugt.

Der Löschzug drei von Meiste, Kneblinghausen und Kallenhardt probte bei seiner diesjährigen Jahresübung für den bitteren Ernstfall „Das Hotel ist ein tückisches Gebäude, es ist sehr verwinkelt und bietet sich daher für unsere Übung optimal an“, erklärte Zugführer Rolf Langer, der die Wehrübung am Samstag koordinierte. „Heute liegt das Augenmerk auf der Menschenrettung nach einem Verkehrsunfall“. Und dieser Verkehrsunfall hatte es in sich: Gegen 14 Uhr verlor ein PKW auf der Hauptstraße die Kontrolle und prallte mit voller Wucht gegen die Hauswand des Hotels. Lichterlohe Flammen schossen aus dem Motorraum des Wagens, die schnell auf die Hauswand übergingen und zu einer starken Rauchentwicklung im Hotelinneren führten. Doch die nur wenige Meter entfernte Feuerwehr des dritten Löschzuges war  innerhalb kürzester Zeit an der Unfallstelle und wusste genau, was zutun ist. Eine Bereitstellungsplane mit allem, was zur technischen Rettung benötigt wird, wurde aufgeschlagen. Währenddessen kümmerten sich die ersten Wehrmänner bereits um die verletzten Personen, die sich noch im PKW befinden.

Aufgrund des starken Aufpralls hatte sich dieser so verzogen, dass die Insassen zunächst freigeschnitten werden mussten. Schnell wurde klar: Nun zählt jede Sekunde, denn die zwei Männer im Wagen sind schwer verletzt und haben Platzwunden am Kopf, die stark bluten. Ein Feuerwehrmann schnitt die hintere Scheibe ein und bannte sich einen Weg in das Auto, um die Personen zunächst zu beruhigen. Währenddessen wurde bereits die Fahrertür mit großem Gerät abgeklemmt, was sich jedoch aufgrund der starken Beschädigung des PKWs als sehr mühsam erwies. Doch die verletzten Personen im Auto waren nicht die einzigen Menschen, die in Gefahr waren. Nach einem Gespräch mit dem Hoteleigentümer wurde schnell klar, dass sich noch weitere Menschen in dem inzwischen verqualmten Gebäude befinden. Zwei Wehrmänner unter Atemschutzmaske stürmten in das Treppenhaus mit einer Trage, damit die Verletzten schnellstmöglich geborgen werden konnten.

Doch die Rettung gestaltete sich sogar noch schwieriger als zunächst vermutet: Der dichte Qualm, der inzwischen schon bis ins Untergeschoss gezogen war, erschwerte die Sicht im Gebäude enorm. Mühsam kämpften sich die Feuerwehrmänner durch den Qualm, bis sie die bewusstlose Person schließlich aus einem Hotelzimmer bergen konnten.  Ein weiterer Gast war noch ansprechbar und konnte mit der Drehleiter durch die Fenster gerettet werden. Währenddessen war bereits ein weiteres Fahrzeug eingetroffen und stellte eine Löschwasserversorgung sicher, um den Brand an der Fassade unter Kontrolle zu bringen. „In einer nun folgenden Diskussionsrunde gilt es, die Eindrücke der diesjährigen Übung noch einmal zu reflektieren und gemeinsam zu überlegen, was in Zukunft noch besser gemacht werden kann“, erklärte Zugührer Rolf Langer im Hinblick auf die Ziele der Übung. Doch eines steht bereits jetzt außer Frage: Die Wehrmänner des Löschzuges drei agieren stets höchst professionell und schnell, sodass sich die Bürger auch in einem Ernstfall keinerlei Sorgen um ihre Sicherheit machen müssen.

Quelle: Westfalenpost, Rilana Teipel

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