Wenn daheim ein Feuer ausbricht, ist dies gewiss ein schlimmes Unglück. Da verwundert es nicht, dass das Forum Brandrauchprävention jeden Freitag, den 13. als vermeintlichen Unglückstag zum Rauchmeldertag erklärt hat. Feuerwehr-Pressesprecher Kevin Teipel und Andreas Schrewe (Bild unten) sowie Philipp Büngeler von der Wehrleitung erklären, warum ihnen die Rauchmelder so sehr am Herzen liegen.
Vor einem Jahr verloste der Löschzug Rüthen gemeinsam mit dem Patriot kostenlos 25 Rauchmelder – und wurde nicht alle Exemplare los. Warum ist das Interesse so gering?
Büngeler: Viele Bürger sind einfach noch nicht sensibilisiert. Dabei gibt es genug Beispiele aus jüngster Vergangenheit, bei denen die Rauchmelderden Schaden gering gehalten haben und Menschenleben retteten.
Da bin ich gespannt.
Büngeler: Bei dem Brand am 1. Januar in Kallenhardt hat ein Rauchmelder den Bewohner auf das Feuer aufmerksam gemacht. Und auch als im Juni in Westereiden eine Fritteuse brannte. Schrewe: Und in Heide haben Passanten von draußen einen Rauchmelder piespen gehört.
Aber Rauch kann man doch riechen?
Büngeler: Aber nicht im Schlaf. Am gefährlichsten ist Kohlenmonoxid (er zieht einen CO-Warner aus der Tasche und legt ihn auf den Tisch). Das Gas ist geruchlos und kann durch fehlerhafte Heizungen oder auch im Kamin bei einer unvollkommenen Verbrennung entstehen, wenn beispielsweise eine Dohle im Kamin nistet. In Beckum ist so eine Familie ums Leben gekommen.
Schrewe: Rauchgas besteht unter anderem aus Stickstoff, Rußpartikeln, CO2, Kohlenmonoxid und Stickoxide. Das ist ein richtiger Giftcocktail.
Klingt ungesund.
Büngeler: Zwei oder drei Atemzüge können zur Bewusstlosigkeit führen – und nach zehn Atemzügen habe ich mir die Karten gelegt.
Und ich kriege nichts mit, wenn nachts meine Wohnung vollqualmt?
Schrewe: Das ist meistens ein langsamer Prozess, das merkt man nicht.
Wer schon einen Brandmelder hat, berichtet von dem nervigen Warnpiepsen, wenn die Batterie zuende geht. Gilt das immer noch?
Teipel: Brandmelder sollen nach zehn Jahren ausgetauscht werden. Mittlerweile gibt es Batterien, die ebenfalls zehn Jahre halten. Da hat man lange Ruhe.
Was kostet denn so ein Teil?
Teipel: Ab neun Euro geht es los. Sie werden vor allem in Schlaf- und Kinderzimmern sowie Fluren an der Decke angebracht. Für die Anbringung in Mietshäusern sind die Vermieter verantwortlich. Die Betriebsbereitschaft muss jedoch der Mieter sicherstellen. Ab dem 31. Dezember 2016 müssen alle Wohnungen ausgestattet sein. Egal ob Neubau oder Bestandswohnungen.
Quelle: DerPatriot